Von der Kuh zur Ziege

Mit nur 23 Jahren hat Johannes Egger einen mutigen Schritt gewagt: Er hat nicht nur die elterliche Landwirtschaft übernommen, sondern auch gleich das Konzept komplett umgestellt. Die Milchkühe tauschte er gegen Ziegen aus, aus dem konventionellen Betrieb wurde ein Bio-Hof. Dazu gehören die Verarbeitung der Milch und die Herstellung von Käse in einer eigenen Sennküche, die der gelernte Molkereimeister neu errichtet hat. Zurzeit hält Johannes Egger 80 bunte deutsche Edelziegen im Laufstall des Kemptener Hofes – Nachwuchs wird in Kürze erwartet.

Spezielles Fressgitter gegen Futterneid

Aus ersten Erfahrungen hat Johannes Egger bereits Konsequenzen gezogen: Er hat extra ein spezielles Fressgitter anfertigen lassen, das nach oben geöffnet werden kann, und das einen Sichtschutz zwischen den einzelnen Futterplätzen bietet. Denn Ziegen sind neidisch und lassen sich beim Fressen leicht von ihrer Nachbarin aus der Ruhe bringen. Außerdem verhaken sie sich mit ihren Hörnern beim Ausfädeln aus dem Gitter, wenn es nicht nach oben offen ist. Enthornen kommt für Johannes Egger nicht infrage: „Wir sind ein Biobetrieb und die Hörner gehören für mich zum ökologischen Gedanken dazu.”

Nur Gras und Heu

Gefüttert wird bei Johannes Egger ausschließlich Heu und Gras. Nur als Lockfutter im Melkstand gibt es Getreide. Für höchste Qualität begleiten Johannes Egger und sein Hund die 80 Ziegen täglich zum Weidegang. Gemolken wird wie bei den Kühen zweimal täglich. Ein Vorteil der Ziegenhaltung: Ziegen sind weniger empfindlich am Euter als Kühe und auch Klauenprobleme gebe es kaum, allein schon wegen des geringeren Gewichts. Die frische Milch wird gleich nach dem Melken in der Sennküche verarbeitet. Sie wird pasteurisiert und in Flaschen abgefüllt oder zu Frischkäse weiterverarbeitet. In einigen Jahren will der Molkereimeister auch Labkäse herstellen.

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