Familie Heitmeier aus Altomünster

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Zukunft für den Hof gesucht

Keiner wusste ihn einzuordnen, den Jungspund mit den langen Haaren. Es schien völlig unmöglich, dass so jemand einen Hof würde führen können. Noch dazu in einer Zeit, wo die kleinen Betriebe mit traditioneller Milchviehhaltung einer um den anderen dicht machten. Doch Christian Heitmeier aus Lichtenberg, einem kleinen Weiler im oberbayerischen Altomünster, hat seine Sache durchgezogen. Landwirt wollte der junge Mann schon immer werden, hat sich fortgebildet bis zum Agrarbetriebswirt und Landwirtschaftsmeister. Ihm war klar: "Wenn ich aus wenig Fläche viel herausholen will, brauche ich einen gescheiten Hof." Und seine Rechnung ging auf. Acht Hektar umfasste der Betrieb nicht weit von München, als Christian ihn Ende der 1990er-Jahre von seinem Vater übernahm. Der Junior schaffte die Kühe ab und begann Spargel, Erdbeeren und Kürbisse anzubauen. Anfangs auf kleineren Flächen, doch mit wachsender Nachfrage wurden es mehr. Es kam ihm nicht ungelegen, dass die Bauern der Nachbarschaft ihre Betriebe verkleinerten oder gar einstellten; so konnte er Stück für Stück vergrößern. Heute trägt der pfiffige Jungunternehmer nicht nur kurzes Haar; er bewirtschaftet inzwischen 80 Hektar Fläche.

 

Endlich keine Kopfschmerzen mehr

2008 hat er seinen Betrieb auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. "Ich wollte es unbedingt ausprobieren", sagt der Spargelbauer, der diesen Schritt am liebsten schon viel eher gegangen wäre. Nur hatte er damals noch nicht genügend Abnehmer. Mittlerweile hat sich der Markt verändert, der Bio-Spargel boomt. Und Heitmeier ist froh, dass er nicht mehr spritzen braucht. Immerzu habe er Kopfweh bekommen, wenn er die Pflanzen behandelte. Deshalb interessierten ihn ganzheitliche Methoden des Ackerbaus: Nun arbeitet er viel mit Komposten, Zwischenfrüchten und Untersaaten, um durch sie auf natürliche Weise den nährenden Stickstoff in den Boden zu bringen. Unkraut jäten er und seine Mannschaft von Hand, was einen entsprechend hohen Aufwand bedeutet.

Auch beim Anbau seiner Erdbeeren richtet sich Christian Heitmeier nach den Vorgaben des Bioland-Verbandes und verzichtet auf den Einsatz chemisch-synthetischer Spritz- und Düngemittel. Seit 2016 baut die Familie auch Himbeeren an. Die Herausforderung dabei ist vor allem, dass die Himbeere eine sehr empfindliche Frucht ist. „Himbeeren werden ziemlich schnell matschig. Wenn es warm ist, müssen viele Beeren auf einmal schnell geerntet werden“, erklärt Christian Heitmeier. Seine Himbeeren wachsen in einem Tunnel an, damit sie vor Frost und extremem Wetter geschützt sind. Erntezeit ist von Mitte Juni bis Ende Juli – also nach dem Spargel und den Erdbeeren.

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Erst im Winter wird es ruhiger

Seine Partnerin Margit ist Speditionskauffrau und hilft viel im Büro mit: Verwaltung und Personalplanung legt Christian gern in ihre Hände, denn er hat genügend andere Dinge um die Ohren – von den täglichen Bestellungen, über Spargelstechen und Feldpflege bis hin zur Koordination der Erntehelfer. Eine gut eingespielte Mannschaft von um die 35 jungen Polen und Polinnen kommt jedes Jahr im Frühjahr, um die Spargel- und Erdbeersaison zu stämmen und im Herbst, um Kürbisse zu ernten und die Felder für das kommende Jahr vorzubereiten. „Im November und Dezember wird es dann ruhiger“, erzählt Landwirt Christian. Er schätzt diese Zeit: einerseits zum Luft holen, andererseits um in Ruhe die neue Saison vorzubereiten. Auch Seminare und Fortbildungen stehen dann an.

Vom Umweltschutz nach Feierabend

Aus dem einstigen Nebenerwerb des Vaters ist also unter Christian ein Vollerwerbshof herangereift. Die Mutter betreut den Hofladen. Außerdem hält sie um die 80 Hennen, deren Eier ebenso ab Hof vermarktet werden. Viel Freizeit bleibt keinem in der Familie, doch wenn es passt, engagiert Christian sich in der Freiwilligen Feuerwehr am Ort und im Schützenverein.

 

 

 

 

Unsere Produkte

Christian Heitmeier und seine Familie betreiben ökologischen Ackerbau. Der Spargelhof Heitmeier erzeugt grünen und weißen Spargel, Himbeeren, Erdbeeren. Mit einem Teil der Ernte nehmen die Heitmeiers am VonHier-Programm der Feneberg Lebensmittel GmbH teil.

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