Für ein positiveres Miteinander auf der Alp
VonHier-Landwirt Peter Herz betreibt in Wertach eine Mutterkuhhaltung im Nebenerwerb.
Zugleich ist er Alpmeister der Alpe Schnitzlertal in seiner Heimatgemeinde und damit verantwortlich für ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen Tieren und Besuchern. Damit dies gelingt, gilt es, ein paar Regeln zu beachten.
Der Wind trägt sanft die leisen Töne der Kuhschellen heran, am blauen Himmel ist keine Wolke zu sehen und bis zur Hütte sind es nur noch wenige Höhenmeter. Es ist dieser Moment der Idylle und Vorfreude – der Moment, kurz bevor der Wanderer sein Ziel erreicht und auf einen guten Aufstieg zurückblicken kann – von dem viele Menschen träumen, wenn sie an eine sommerliche Wanderung auf eine Allgäuer Alp denken. Dass sie ihn erleben können, ist keine Selbstverständlichkeit. Dahinter steckt viel Arbeit der Alpmeister, Hirten und Landwirte. Das weiß Peter Herz. Der Landwirt aus Wertach betreibt in seiner Heimatgemeinde eine Mutterkuhhaltung mit rund 15 Kühen mit Kalb, ergänzt um drei bis vier Schumpen zur Nachzucht. Dass er seine Jungrinder selbst jedes Jahr in die Berge treibt, ist dem 45-Jährigen wichtig. Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen auf die Tiere sind belegt: Herz-Kreislauf-System, Muskulatur und vieles mehr verbessere sich laut dem Alpwirtschaftlichen Verein Allgäu, zu dem 703 Alpen gehören. Darauf weiden in der Region in den Sommermonaten insgesamt rund 29 000 Jungrinder, 2 500 Milchkühe, 300 Pferde, 420 Schweine, 400 Schafe, 250 Ziegen.
Positiv für bedrohte Arten
Auch die Natur profitiert von der althergebrachten Beweidung. „Dadurch bleiben die offenen Flächen erhalten, die für bedrohte Tier- und Pflanzenarten überlebensnotwendig sind. Ohne Alpwirtschaft verbuschen sie, und das Auerhuhn zum Beispiel hätte keinen Lebensraum mehr“, erklärt Herz. Seit Jahren beschäftigt er sich intensiv mit der Thematik und ist zudem Alpmeister der Alpe Schnitzlertal in Wertach. Zwischen 1 200 und 1 600 Meter Höhe liegen die Weiden, die zur bewirtschafteten und viel besuchten Hütte gehören. Sie umfassen rund 150 Hektar Weidefläche, auf denen etwas über 200 Rinder von 25 Landwirten ihren Sommer verbringen. Herz ist als Alpmeister nicht nur für die Zäune, die Vorbereitung des Alpsommers, die Wasserversorgung, das Schwenden, die Anträge und vieles mehr zuständig. Auch das reibungslose Zusammenspiel zwischen Tieren und Wanderern liegt ihm am Herzen. „Ich bin für ein positives Miteinander auf der Alp“, sagt er mit einem Lächeln. Das sei aber in den vergangenen Jahrzehnten nicht einfacher geworden. Der Respekt vor der Arbeit der Älpler und das Verständnis für Natur und Tier sinken.
Die Gatter und der Abstand
„Dabei kann jeder mit dem Beachten von ein paar Regeln seinen Teil beitragen. Es ist ein Geben und ein Nehmen von allen Seiten“, erklärt Herz. Eine der wichtigsten für Besucher sei es, Gatter wieder hinter sich zu schließen. Das erspart den Älplern das mühsame Suchen der Tiere. Auch einen respektvollen Abstand zu den Rindern zu halten, sei unerlässlich. „So wird vermieden, dass sich die Tiere bedrängt fühlen und aufgrund dessen angreifen“, erklärt Herz. Gerade Mutterkühe seien sehr auf ihren Nachwuchs fixiert und würden fuchsig, wenn ein Besucher ihren Jungtieren zu nah kommt.
Warum Müll gefährlich ist
Solange Hundebesitzer ihre Tiere anleinen und friedlich auf den ausgezeichneten Wegen bleiben, gäbe es kaum Konflikte. „Nur wenn die Tiere von Rindern angegriffen werden, sollten sie von den Wanderern losgelassen werden“, macht Herz klar. Und hat zum Schutz seiner Tiere noch einen letzten Appell: Es ist wichtig, dass jeder seinen Müll wieder mitnimmt. Weidetiere fressen vieles und der aufgenommene Abfall im Magen kann zu Erkrankungen führen.“ Herz freut sich über Besucher, denen die Alpwirtschaft ebenfalls am Herzen liegt, und hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihnen in Kontakt zu treten und im Gespräch zu bleiben. „Gerne vermittle ich Hintergründe und Verständnis. Am Ende wünschen wir uns doch alle das Gleiche – einen reibungslosen Ablauf und einen gelungenen Alpsommer.“
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