Unterwegs mit dem Ranger
Als einer von fünf Rangern ist der Allgäuer Florian Heinl im Naturpark Nagelfluhkette unterwegs. Er sorgt für Balance zwischen Mensch und Natur und hat sich den Erhalt der Artenvielfalt auf die Fahnen geschrieben.
Florian Heinl blickt nicht nur durch die Kamera, sondern geht mit offenen Augen durch die eindrucksvolle Berglandschaft der 24 Kilometer langen Nagelfluhkette. Im Gegensatz zu vielen anderen Besuchern sucht er nicht das perfekte Instagram-Motiv. Vielmehr haben es ihm, einem der fünf Ranger, die in dem Oberallgäuer und Vorarlberger Naturpark unterwegs sind, die Tierwelt und die beeindruckende Landschaft angetan.
Um sie einerseits für Besucher und Einheimische erlebbar zu machen, andererseits aber auch bestmöglich vor Störungen und Eingriffen zu schützen, gibt er täglich alles. „Es geht darum, den perfekten Mittelweg zwischen Bewirtschaftung, Naturschutz und Tourismus zu finden“, erklärt der 30-Jährige. Funktionieren kann das durchaus, ist er überzeugt, wenn Einheimische und Urlauber sich über den Wert der Landschaft bewusst werden. „Wenn man versteht, warum man auf etwas aufpassen soll, ist man auch viel eher bereit dazu“, sagt der gelernte Forstwirt.
Auf den Spuren von Wildtieren
Bei zahlreichen Führungen geben er und seine Kollegen, die am Naturparkzentrum Nagelfluhkette beheimatet sind, deshalb Führungen zu verschiedensten Aspekten. Im Sommer bringen sie Familien die heimischen Wildtiere näher, erklären Moore und die Funktionsweise des Waldes. Und auch im Winter haben sie alle Hände voll zu tun. „Besonders beliebt sind unsere Schneeschuhtouren, bei denen wir auf Spurensuche von Tieren gehen. Dabei erklären wir auch einiges über das Verhalten des Wilds in der kalten Jahreszeit“, erzählt Heinl.
Sollte den Rangern das Wetter einmal einen Strich durch die Rechnung machen, sei die Ausstellung im Naturparkzentrum eine gute Alternative, um Zusammenhänge in der heimischen Natur zu verstehen. Über 400 Quadratkilometer ist der Naturpark Nagelfluhkette groß. 15 Gemeinden liegen darin, oder haben Teile ihres Gemeindegebiets in diesem Areal.
Und für die Kinder, die in den Orten zu Hause sind, haben sich die Verantwortlichen im Naturpark etwas Besonderes einfallen lassen: In Kooperation mit einigen Grundschulen vor Ort bringen die Ranger und Naturpark-Partner der nächsten Generation den Stoff des Heimat- und Sachkundeunterrichts regelmäßig im Freien näher. „Die Buben und Mädchen sind zwei bis dreimal pro Jahr mit uns im Gelände unterwegs und erleben selbst, was sie in der Theorie gelernt haben“, erklärt der Obermaiselsteiner. Eine Zusatzaufgabe, die er und seine Kollegen mit Freude übernehmen. „Meine Heimat ist meine Leidenschaft. Ich möchte, dass das auch der nächsten Generation so geht“, sagt Heinl.
Wichtiges Projekt: Besucherlenkung
Auch wenn der junge Ranger gerade nicht mit Grundschülern oder einer Besuchergruppe die Zusammenhänge im Gebirge unter die Lupe nimmt, arbeitet er mit Hochdruck an der Balance zwischen Mensch und Natur im Naturpark. „Ein wichtiges Projekt bei uns ist auch die Besucherlenkung“, sagt er.
Dabei geht es darum, den Menschenstrom auf den Bergpfaden und innerhalb bestimmter Gebiete zu alten. „Wenn wir beispielsweise wissen, dass an einem Punkt ein Rückzugsgebiet für Birk- oder Auerhühner ist, wollen wir, dass sie nicht gestört werden“, erklärt Heinl. Das erreichen die Ranger, indem sie bereits im Tal mit Schildern auf Ruhezonen aufmerksam machen und die Wegführung anpassen: „Je nachdem wo und wie stark der Andrang in bestimmten Gebieten ist, müssen wir da manchmal auch sehr kurzfristig reagieren.“
Um das Einschränken der Wanderer geht es Heinl aber in keinem Fall. „Wir möchten ein gutes Miteinander zwischen allen – Naturschützern, Bewirtschaftern und Urlaubern. Nur wenn alle an einem Strang ziehen und sich der Besonderheit unserer Heimat bewusst sind, gelingt uns der Spagat zwischen Schützen und Nützen“, erklärt der Allgäuer.
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