Nicht nur zu Ostern

Im Innenhof des Hotel-Gasthofs Post in Nesselwang befindet sich ein ganz besonderes Museum. Seit über dreißig Jahren betreibt Monica Nusser hier ihr Ostereiermuseum. Ein Besuch lohnt aber nicht nur zu Ostern.

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Ob zuerst die Henne oder das Ei da war, diese Frage kann Monica Nusser, ohne Probleme beantworten: Es war das Ei. Ihre Schwester schenkte ihr ein Ei, auf das ein Bild ihrer Familie gemalt war. Monica Nusser war davon so begeistert, dass sie sich fortan daranmachte, bemalte Eier zu sammeln. Zunächst besuchte sie dafür verschiedene Eiermärkte, auf denen Laien, aber auch Künstler ihre selbstbemalten Eier ausstellten.

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SO KONNTE ES NICHT WEITERGEHEN

Bald wurde die Sammlung in den heimischen Vitrinen immer größer, bis klar wurde, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Es musste ein Ort her, an dem man die Eier sowohl lagern als auch zeigen könnte. Am besten eben ein Museum. In einem Raum hinter dem Hotel-Gasthof Post in Nesselwang wurde Monica Nusser fündig. Ihr Mann, der Eigner des Hotel-Gasthofes, war damit einverstanden. So erschuf sie hier das erste und einzige Ostereiermuseum in Schwaben.

SOGAR EIER VON FLOH UND NACKTSCHNECKE

Heute finden sich in ihrem Museum über 2500 Exponate. Dazu gehören neben zahlreichen Hühnereiern auch Emu-, Straußen- oder Krokodileier. Bemalt sind die Eier mit bäuerlichen Szenen, Heiligendarstellungen, Märchen, Landschaften oder auch mal mit den Köpfen von Politikern und Monarchen. Neben den besonders großen Eiern finden sich hier aber auch sehr kleine Eier, wie vom Floh oder der Nacktschnecke – die dann allerdings ohne Bemalung. Einige der Eier sind dazu mit kunstvollen Schnitzereien verziert oder gleich ganz in geschnitzte Kunstwerke umgewandelt worden.

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DIE ARBEIT LÄSST SICH NICHT MIT GELD AUFWIEGEN

Wer erlebt, wie Monica Nusser durch ihre Sammlung geht, spürt die Leidenschaft und Freude, die sie für ihr Hobby empfindet, das auch manchmal ganz schön ins Geld gehen kann. Für einige der Exponate hat sie mehrere hundert Euro gezahlt. „Aber die Arbeit der Künstler kann man gar nicht mit Geld aufwiegen“, sagt sie, während sie ein Ei aus einer Reihe mit Passions-Motiven hochhält. „Die Künstler sitzen da oftmals wochenlang an einem Ei.“

MOTIVATION FÜR DAS EIGENE EIERBEMALEN

Eine besondere Freude ist es für sie, wenn sie Besucher durch das Museum führen kann. Die staunen dann immer wieder, was für Kunstwerke auf diesen kleinen und zerbrechlichen Schalen entstehen können. Vielleicht geht danach der eine oder andere auch mit neuer Motivation an das Bemalen der eigenen Ostereier. Wer weiß?

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