Wasser Marsch!

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Abkühlung und Abenteuer gleichzeitig: Die Buchenegger Wasserfälle bieten ein  beeindruckendes Naturschauspiel. Im Hochsommer laden sie die Besucher zum Baden  ein und nach viel Regen verwandeln sie sich zu einem rauschenden Wildwasserfall.

 

Dort, wo sich Mutige 17 Meter in die Tiefe stürzen, ist ein beliebter Badeplatz im Allgäu: die Buchenegger Wasserfälle. Bei unserem Besuch können wir das „Gumpen Jucken“ leider nicht beobachten, ich erinnere mich aber dafür an meine Jugend zurück, als ich dort selbst gesprungen bin. Meine Kinder sind gespannt auf die Wasserfälle, als ich ihnen auf dem Hinweg davon erzähle. Es ist eine schöne, nicht allzu lange Wanderung zu einem beeindruckenden Naturschauspiel. Der Gebirgsbach Weißach hat sich hier in Millionen von Jahren tief in die Sandstein- und Nagelfluhschichten eingegraben und die Wasserfälle geschaffen. In zwei unterschiedlichen Stufen fällt das Wasser die Felsen hinab.

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EIN MARSCH ZUM WASSER

Unsere Tour startet am Ortsrand von Steibis. Für den Nachmittag ist ein Gewitter vorausgesagt, aber noch scheint die Sonne. Also los. Die Wegbeschilderung zeigt 1,5 Stunden für die einfache Strecke an. Das wurde reichlich bemessen. Letztendlich sind wir um einiges schneller. Zu Beginn schlängelt sich der Weg mitten durch den Golfplatz. Das Hinweisschild „Bitte nicht stehen bleiben. Golfbälle fliegen!“ lässt uns schmunzeln. Und tatsächlich schlagen gerade zwei Männer ihre Bälle ab, die direkt über unsere Köpfe fliegen. Nun folgen wir immer den Schildern Richtung „Buchenegger Wasserfälle“, wandern über sanfte Bergwiesen am Wald entlang und erreichen bald schon den Abstieg zu den Fällen. Am Schilderbaum könnte man unter der Absperrung hindurch klettern, um von hier  41 rechts direkt zum oberen Wasserfall zu gelangen, wir halten uns aber an den Hauptweg und folgen ihm links den steilen engen Pfad hinunter zum großen unteren Wasserfall. Über einige Stufen und Treppen geht es abwärts. Unten angekommen eröffnet sich der Blick auf den Fall, der idyllisch hinter einer Kiesbank und ein paar Felsen liegt. Die Kinder ziehen sofort die Schuhe aus und waten durch das plätschernde Bächlein. Sie schmeißen Steine hinein, die krachend auf den Felsblöcken im Wasser landen. Ein paar Mutige gehen im Gumpen baden. Wir trauen uns auch, denn das Gewitter lässt auf sich warten. Derweil kommt die Sonne raus und die Luft ist angenehm warm – im Gegensatz zum Wasser.

GUMPEN JUCKEN

Auch wenn es kein einsamer Ort ist, kann man doch sehr gut entspannen: Einfach dasitzen und dem Lauf des Wassers zuschauen. Andererseits bekommt man hier auch das Gegenteil von Ausruhen: Adrenalin. Denn das sogenannte „Gumpen jucken“ ist sehr beliebt. Dabei springt man den Felsen vom Wasserabbruch des Falls hinunter bis in den Gumpen. Wie bei jedem Abenteuer ist auch hier Vorsicht geboten. Man sollte vorher immer den Stand und die Tiefe des Wassers prüfen. Irgendwann macht sich ein Hungergefühl bei uns breit. Wir treten den Rückweg an, der uns auf bekanntem Weg bergauf führt. Oben angekommen, halten wir uns dieses Mal rechts Richtung Alpe Neugreuth. Auf der gemütlichen Hütte gönnen wir uns eine kleine Brotzeit und ein kühles Getränk. Über Oberstaufen sehen wir, wie sich schwarze Wolken zusammenbrauen, die bedrohlich brummeln. Wir können den Regen schon sehen, also brechen wir direkt auf und laufen zurück. Diesmal etwas schneller, denn die Front kommt rasch näher. Wir wandern geradeaus weiter an der Alpe Neugschwend vorbei. Ein kurzes Stück dahinter biegt rechts der Waldlehrpfad ein, der uns zurück nach Steibis führt.

 

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Start: Parken am  Ortsrand von Steibis

Schwierigkeit:  leichte Wanderung

Zeit: ca. 2 Stunden

Länge: 5,6 km

Höhenmeter: 230 Hm

Einkehr: Alpe Neugreuth, Telefon 0 83 86/9 91 36 39,  www.alpe-neugreuth.de,  Mo Ruhetag. Alpe Neugschwend