Wurzelgemüse

Es ist die vielleicht am meisten unterschätzte Gemüsesorte. Gerade Steckrüben sind der Kriegsgeneration als Hungerkost im Kopf geblieben. Doch Wurzelgemüse beeinflusst die Gesundheit in vielerlei Hinsicht positiv und hat sich inzwischen selbst in Sterneküchen einen Namen gemacht.

Es ist anzunehmen, dass die Menschen bereits in der Steinzeit Möhren, Pastinaken, Petersilienwurzeln und ähnliche Gemüsearten sammelten und verzehrten. Samenreste von Wurzelgemüse fanden sich nämlich in stein- zeitlichen Siedlungen wie den Pfahlbauten am Bodensee. Unsere Vorfahren kochten das Gemüse noch zu Mus, um Bakterien vor dem Verzehr abzutöten. Roh gegessen wird das Wurzelgemüse erst seit der Neuzeit, weil wir es mit sauberem Trinkwasser waschen können.

Rote Bete

Sie hat ihren Ursprung in Nordafrika und dem Mittelmeerraum. Bereits in der Antike wurde die Rote Bete als Heilpflanze angepriesen. Sie soll sowohl gekocht als auch roh bei Kopfschmerzen und Erkältungen Abhilfe verschaffen und zudem den Blutdruck senken. Außerdem findet sie in der Lebensmittelindustrie häufig Verwendung als Naturfarbstoff.

Knollensellerie

Besonders als Suppengemüse ist Knollensellerie bekannt. Doch man darf sich in der Küche mit Sellerie gerne einmal kreativ austoben, denn er lässt sich auch panieren und knusprig ausbacken. Geschmacklich gibt es nämlich kaum etwas, zu dem er nicht passt. Sellerie soll den Blutfett- und Blutzuckerspiegel ins Gleichgewicht bringen und Wasseransammlungen im Körper entgegenwirken.

Wieso sagt man eigentlich "Gelbe" Rüben?

Besonders ältere Generationen nennen Karotten meist noch „gelbe Rüben“. Nur weshalb? Das liegt daran, dass Möhren erst seit den 1960er Jahren mittels Zucht ihre orangene Farbe bekommen haben. Zuvor waren sie blass und gelblich.

Pastinaken

Pastinaken sind auch unter dem Namen Pastinak oder Hammelmöhre bekannt und waren früher ein Grundnahrungsmittel. Die cremefarbenen Pastinaken lassen sich äußerlich nur schwer von Petersilienwurzeln unterscheiden. Allerdings ist der Geschmack der Pastinake mild, nussig und dabei leicht süßlich, während die Petersilienwurzel nach Petersilie riecht und schmeckt.

Steckrübe

Die Steckrübe schmeckt ähnlich der Karotte oder der Pastinake leicht süßlich und ist deswegen für gewöhnlich bei Kindern beliebt. Dem kann man auch guten Gewissens nachgeben, denn trotz des süßen Geschmacks enthalten Steckrüben erstaunlich wenig Zucker. Was besonders bei Kleinkindern ebenfalls gut zu wissen ist: Steckrüben enthalten viel Stärke und sind deswegen leicht verdaulich, was einem empfindlichen Magen zugutekommt.

Süsskartoffeln

Lange waren die Süßkartoffeln Exoten unter den Wurzelgemüsesorten. Denn ihr Ursprung liegt angeblich in Südamerika. Aus gesundheitlicher Sicht sollen Süßkartoffeln Stresskiller sein. Denn sie halten den Kaliumspiegel im Körper hoch und das hält die negativen Auswirkungen von Stress im Zaum.

 

Steckrübenwinter:

Im Winter des Jahres 1916 zum Jahr 1917 rettete die Kohlrübe den meisten Deutschen das Leben. Sie war die einzig verfügbare Nahrung und wurde damals sogar zu Kuchen und Kaffee verarbeitet.

Sommergemüse

Zum Vergleich:

Dass eine Kartoffel mehr sättigt als etwa eine Tomate oder Zucchini ist kein Geheimnis. Begründet liegt das darin, dass Sommergemüse viel Wasser speichert. Wurzelgemüse hingegen weist einen geringen Wasseranteil auf, hat dafür aber umso mehr Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Natrium und Magnesium.