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Gärtnerisches Geschick und ausgeklügelte Fruchtfolge

Bereits seit 2009 baut Familie Schimpfle in Mooshausen, einem Orsteil von Aitrach, Bio-Erdbeeren an. Hier, „im letzten Zipfel vom Illertal", wie Angelika Schimpfle die Landschaft schmunzelnd nennt, bestimmen eigentlich Weiden das Bild. Die Gegend im Südosten Baden-Württembergs ist traditionell durch die Milch-Erzeugung geprägt. Dennoch sind die Schimpfles zufrieden, auch wenn sie wissen, dass der ökologische Anbau von Erdbeeren einige Risiken birgt. Schnell mal spritzen, wenn Pilze, Schädlinge und anderer Befall sich ausbreiten, geht da nicht. Vielmehr sind gärtnerisches Geschick und ausgeklügelte Fruchtfolgen gefragt.

Bequem auf Stroh gebettet

Insgesamt bewirtschaften die beiden in Mooshausen 30 Hektar Fläche. Der Familienbetrieb setzt auf eine vielgliedrige Fruchtfolge mit Zwischenfruchtanbau für ein gesundes Bodenleben und eine humusreiche Erde. Etwa ein Fünftel der Fläche wird von Kleegras bedeckt, denn das lockert und schützt den Boden und führt ihm auf natürliche Weise Stickstoff zu. Schließlich geht das Kleegras als Futter  an einen Partnerbetrieb, so dass die Schimpfles im Gegenzug Rindergülle als wertvollen Dünger erhalten. Einen natürlichen Schutz bringen auch die vielen Hecken sowie die Baum- und Strauchgruppen, die nicht nur Barrieren bilden, sondern ebenso vielen Tieren ein Zuhause bieten, die gern Erdbeer-Schädlinge genießen. Nicht zuletzt spielt das Stroh unter den Stauden eine große Rolle. Es ist luftdurchlässig, dient als Dünger, hält Schnecken ab und schützt die Früchte vor Nässe und feuchtklebriger Erde.

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Mehr als nur Erdbeeren

Neben den Erdbeeren produzieren die Schimpfles auch Frühkartoffeln und Rhabarber für VonHier. Was den Rhabarber betrifft, so mussten die Schimpfles erst Erfahrungen sammeln: „Es gibt niemandem, der im großen Stil Bio-Rhabarber anbaut, also mussten wir selbst ausprobieren, wie das am besten funktioniert“, erinnert sich Angelika. Und der Rhabarber auf dem Acker sei nicht zu vergleichen mit der Staude in Omas Garten: Er brauche viel Wasser, viele Nährstoffe und ziehe das Unkraut förmlich an. Inzwischen haben die Schimpfles sich ran getastet und sind „vorsichtig optimistisch“, einen guten Weg gefunden zu haben. Ihr rotfleischiger, wohlschmeckender Rhabarber „schmeckt am besten im Kuchen“, lacht Angelika Schimpfle.

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