Wer biologisch erzeugte Lebensmittel kaufen möchte, der orientiert sich an den Siegeln, die das Bio-Produkt als solches kennzeichnen. Aber welche Siegel gibt es und worin liegt der Unterschied?
Die EU-Öko-Verordnung
Das staatliche Bio-Siegel garantiert, dass mindestens die Anforderungen der EU-Öko-Verordnung eingehalten werden. Darin wird genau definiert wie landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel erzeugt werden müssen, um als Öko- oder Bio-Produkt gekennzeichnet werden zu dürfen. Die EU-Öko-Verordnung definiert somit Mindeststandards. Nur wenn diese eingehalten werden, darf ein Produkt sich Bio nennen.
Die ökologischen Anbauverbände
Ausgehend von diesen Mindeststandards haben die ökologischen Anbauverbände wie Naturland, Bioland, Demeter und Biokreis eigene Kriterien definiert. Diese sind weiter gefasst und stellen strengere Anforderungen an ihre Mitglieder. Alle Betriebe, die Bio-Produkte für VonHier-Erzeugen, haben sich einem dieser Verbände angeschlossen. Konkret heißt das, dass die Landwirte sich verpflichtet haben, strenge Vorgaben in Sachen Bio einzuhalten. Das bedeutet meist einen höheren Arbeitsaufwand, strenge Kontrollen und fordert von den Bauern, sich intensiv mit dem Thema ökologische Landwirtschaft zu beschäftigen. Zumal Feneberg die Standards für seine VonHier-Landwirte in gewissen Punkten noch erhöht hat und deren Einhaltung regelmäßig von hauseigenen Kontrolleuren überwacht wird.
Während die EU-Öko-Verordnung eine teilweise Umstellung der Betriebe erlaubt, fordern die Verbände von ihren Mitgliedern, ihre Höfe komplett auf biologische Landwirtschaft umzustellen. Das Ziel eines jeden Betriebes soll die Kreislaufwirtschaft sein. Ein weiterer großer Unterschied besteht in der Verwendung des Futters für die Tiere: Die EU-Öko-Verordnung erlaubt unbeschränkten Futterzukauf. Verbandsmitglieder müssen dagegen den Großteil ihres Futters am eigenen Hof erzeugen. Zugekauft werden dürfen maximal 50 Prozent. Liefert ein Landwirt seine Produkte für die Marke VonHier an Feneberg, verpflichtet er sich sogar, noch strengere Richtlinien einzuhalten. Denn Feneberg kontrolliert, woher das zugekaufte Bio-Futter stammt. Nur so kann eine absolute Transparenz und Rückverfolgbarkeit garantiert werden.
EU-Bio
Die EU-Öko-Verordnung wurde 1993 mit dem Ziel in Kraft gesetzt, dem Verbraucher Orientierung zu geben. Sie bezieht sich sowohl auf die Herstellung als auch auf die Verarbeitung von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau. Seit Anfang 2009 gilt europaweit die neue EU-Öko-Verordnung mit überarbeiteten Bestimmungen.
Bioland
Bioland steht seit über 40 Jahren für ökologischen, ökonomisch und sozial verträglichen LandbauBasis der Bioland-Philosophie sind die „Sieben Bioland-Prinzipien für die Landwirtschaft der Zukunft“: Kreislaufwirtschaft, Förderung der Bodenfruchtbarkeit, artgerechte Tierhaltung, Erzeugung wertvoller Lebensmittel, Förderung der biologischen Vielfalt, Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen und Sicherung einer lebenswerten Zukunft.
Demeter
Der Arbeit des Verbandes Demeter liegt die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise zugrunde. Dieses auf der Lehre der Anthroposophie aufbauende Prinzip der Landwirtschaft geht auf Rudolf Steiner zurück, dem Begründer der Waldorfpädagogik und der anthroposophischen Medizin. Sie beruht auf dem Verständnis der Erde als lebendigen Organismus mit geistigem Ursprung, und so wird auch der landwirtschaftliche Betrieb gesehen.
Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
Der 1982 gegründete Bauernverband Naturland arbeitet nach den ganzheitlichen Prinzipien einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Dazu gehören praktizierter Natur- und Klimaschutz, Sicherung und Erhalt von Boden, Luft und Wasser sowie Verbraucherschutz.
Biokreis - Verband für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung e.V.
Gegründet 1979, ist Biokreis der viertgrößte Anbauverband Deutschlands. Ziel des Verbandes ist es, die ursprünglich bäuerliche Landwirtschaft auf Basis ökologischen Landbaus zu erhalten und zu fördern. Starke regionale Strukturen spielen dabei eine zentrale Rolle. Landwirte wie verarbeitende Betriebe arbeiten in verbindlichen Netzwerken zusammen.