Familie Mammel aus Lauterach

VonHier Alb-Linsen

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Traditionell und doch modern: Bio-Linsen als hochwertiges Lebensmittel

Als Woldemar Mammel Mitte der 80er Jahre auf seinem Bioland-Hof in Lauterach begann, Linsen anzubauen, führte er eigentlich nur eine alte Tradition fort, die ein wenig in Vergessenheit geraten war. „Bis in die 50er Jahre hinein war der Linsenanbau im süddeutschen Raum verbreitet“, erzählt Lutz Mammel, der seinem Vater in den ökologischen Landbau gefolgt ist und heute das Unternehmen „Lauteracher Alb-Feld-Früchte“ führt. Die Schwäbische Alb mit ihren kalkhaltigen und lockeren Böden sei in früheren Zeiten schon ein Schwerpunkt für den Linsenbau gewesen. Doch die Hülsenfrucht geriet aus der Mode, der Anbau wurde eingestellt und wer Linsen kaufen wollte, musste auf Importware zurückgreifen. Das wollte Woldemar Mammel gerne wieder ändern. Auf der Suche nach einer geeigneten Sorte stieß der Biobauer mit dem feinen Gespür auf eine dunkelgrün marmorierte Linse aus Frankreich, die durch ihre guten Eigenschaften bestach: würzig und intensiv im Geschmack und festkochend – also in der Küche vielseitig einsetzbar, weil sie beim Kochen nicht zerfällt. Diese Linsensorte ist es auch, die als VonHier-Produkt in den Regalen der Feneberg-Märkte landet.

Zu Beginn beschränkte sich die Familie Mammel beim Linsenanbau auf wenige Hektar und versorgte hauptsächlich den Freundeskreis. Doch die Nachfrage stieg  und so begannen mehrere Bio-Höfe auf der Schwäbischen Alb, die Hülsenfrucht für den Biolandhof Mammel anzubauen. Die Öko-Erzeugergemeinschaft Alb-Leisa wurde gegründet. Heute gehören ihr über 90 Landwirte an, und das Produktsortiment wurde um Buchweizen, Leindotteröl und weitere Feldfrüchte erweitert. Seit 2014 heißt das Unternehmen, das aus dem Biolandhof Mammel hervorging „Lauteracher Alb-Feld-Früchte“. Heute beschäftigt es neun Mitarbeiter und führt neben dem deutschlandweiten Vertrieb einen eigenen Hofladen.

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Die Bauern der Erzeugergemeinschaft wirtschaften nach den Richtlinien der Bioverbände. Pestizide und Kunstdünger sind tabu – und nach Überzeugung von Lutz Mammel auch keineswegs notwendig. „Durch Vielfalt auf dem Acker gibt es genügend Fressfeinde für die Schädlinge“, erklärt er. Das Motto seines Vaters war stets: „Die Feinde meiner Feinde sind meine Freunde.“  Das Besondere am Linsenbau ist, dass die Hülsenfrucht eine Stützpflanze braucht, an der sie ranken und wachsen kann. Üblicherweise waren das in früheren Zeiten Hafer und Gerste, und auch diese Tradition wurde von Woldemar Mammel wiederbelebt. Heute wird außerdem Leindotter als Rankhilfe verwendet. Ohne Stütze würde die Linsenpflanze umfallen und könnte nicht mehr gut geerntet werden.  Auch Feuchtigkeit würde dann zum Problem werden. Ansonsten ist die Linse eine recht genügsame Pflanze, die bei guter Bodenbeschaffenheit gut gedeiht und wenig Pflege benötigt. Eines mag sie gar nicht: Zu viel Niederschlag. Aus diesem Grund sei beispielsweise auch das Jahr 2015 ein Rekorderntejahr gewesen: Es war trocken und heißt – und die Bedingungen für die Linsenernte damit ideal, erzählt Lutz Mammel.  

Dass die Linse heutzutage wieder so beliebt ist, erklärt sich Mammel übrigens unter anderem damit, dass sie ein durch und durch gesundes Lebensmittel ist. Das wussten schon unsere Vorfahren: „Das traditionelle schwäbische Gericht Linsen mit Spätzle ist ernährungsphysiologisch hoch interessant“, schwärmt Mammel. Denn durch die Kombination von Linsen und Getreide erhält der Körper alle essentiellen Aminosäuren. Für Vegetarier sind Hülsenfrüchte außerdem eine wichtige Eiweißquelle. Und auch unter dem Low-Carb-Gesichtspunkt können sich Linsen sehen lassen: Sie enthalten viel hochwertiges Eiweiß und wenig Kohlenhydrate. Insgesamt also ein Lebensmittel, das schon unsere Vorfahren hervorragend mit wichtigen Nährstoffen versorgt hat und jetzt optimal in die moderne Küche passt.

Apropos Küche: Wer mit den Linsen gern etwas Neues ausprobieren möchte und etwas Abwechslung zum guten alten Eintopf sucht, für den hat Lutz Mammel einen extra Tipp. Die VonHier-Linsen eignen sich aufgrund ihrer Kochstabilität sehr gut für Salate. „Ein Linsensalat ist zum Beispiel eine tolle  Beilage zum Grillen“, findet Lutz Mammel. Also: Am besten ausprobieren und beispielsweise mit Früchten oder Ziegenkäse kombinieren – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

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