Ackerbau und Schweinemast im natürlichen Kreislauf
Bereits seit 1992 bewirtschaften Hedwig und Peter Thoma ihren Bauernhof nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Seit damals sind sie auch Mitglied im Verband "Naturland". Der Betrieb besteht aus zwei Hofstellen in Epfenhausen, einem kleinen Dorf nördlich von Landsberg am Lech im westlichen Oberbayern. Mit der Verbindung von Schweinemast und Ackerbau verwirklicht das Ehepaar das Ziel eines geschlossenen und natürlichen Kreislaufs auf dem Öko-Hof.
Insgesamt bewirtschaften die beiden 84 Hektar Ackerfläche und drei Hektar Grünland. Der Aufwuchs der Wiesen wird in Form von Heu, Silage oder Trockengrün an die Schweine verfüttert. Hinzu kommen fünf Hektar Wald. Mit dem dort anfallenden Holz heizen sie in einer nachhaltigen Hackschnitzelanlage ihr Wohnhaus.
Fruchtfolge auf den Äckern für gesundes Wachstum
Ihre Äcker bestellen die Thomas in traditioneller, vielfältiger Fruchtfolge. Das bedeutet, dass sie die Reihenfolge der ausgesäten, gehegten und geernteten Nutzpflanzen so aufeinander abstimmen, dass sie sich über die Jahresläufe gegenseitig im Wachstum unterstützen. Getreide kann zum Beispiel keinen Stickstoff binden. Dieser ist aber unabdingbar für ein gesundes Wachstum. Deshalb beginnt jede Fruchtfolge mit der Aussaat von Pflanzen, die den Stickstoff aus der Luft binden. Sie verbessern die Qualität und Fruchtbarkeit der Böden und verdrängen außerdem Unkräuter. Bewährt hat sich hier Kleegras – das sind Rotklee, Luzerne, Weißklee und Gräser in verschiedenen Mischungen. Der Aufwuchs kommt überwiegend auf einen "Naturland"-Milchviehbetrieb mit Biogasanlage, der das Gärsubstrat wiederum als Dünger an die Thomas zurückliefert. Oder, der Schnitt wird zu Trockengrün verarbeitet und an die Schweine verfüttert.
Danach kann Getreide wie Weizen oder Roggen angebaut werden. Nach diesen Hauptkulturen sorgen Zwischenfrüchte für eine permanente Bodenbedeckung. Sie verbessern die Bodenstruktur für die Folgefrucht und halten unerwünschte Beikräuter in Schach. Schließlich werden die Äcker wieder mit Getreide bestellt, dem Mastfutter für die Schweine: Gerste oder Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, Sojabohnen oder Mais. Alle fünf, sechs Jahre beginnt der Zyklus von vorn.
Der neue Offenstall orientiert sich am Tierwohl
Der große Offenstall, der 2011 bezugsfertig war, bietet Platz für 800 Schweine. Er besteht aus dem Vormast- und dem Endmaststall. Hier werden die Schweine je nach Alter und Größe verteilt. Rückzugsmöglichkeiten bieten große Kisten mit Deckeln. Sie sind isoliert und eingestreut. Die Schweine temperieren diesen Bereich angenehm mit ihrer Körperwärme. Der Laufbereich wird mit frischem Stroh vom hofeigenen Getreide eingestreut. Wichtig war den Thomas auch, dass die Tiere nicht auf Spalten stehen müssen, durch die der Dung in eine darunter gelegene Grube fallen würde. Vielmehr werden Freilaufflächen zweimal pro Woche ausgemistet, was neuen Dünger für Äcker und Felder bringt.
Für die Investition in den Neubau hatten die Eheleute drei Gründe: Einmal neue Richtlinien, die für ökologisch gehaltene Schweine mehr Platz im Stall vorschreiben. Als zweiten Grund nennen sie das Vertrauen zu ihrem Ferkellieferanten, ebenfalls ein "Naturlandhof" im Altmühltal im Landkreis Eichstätt, von dem sie seit vielen Jahren alle ihre Ferkel beziehen. Und drittens den Vertrag mit der Feneberg Lebensmittel GmbH in Kempten, der langfristig die Abnahme des Bio-Schweinefleischs garantiert. "Das alles waren gute Voraussetzungen für eine zukunftsweisende Vergrößerung", sagt Peter Thoma. Dazu gehört auch die Photovoltaikanlage, die von den Stalldächern Strom ins öffentliche Netz liefert.
Garantiert ökologisch erzeugte Produkte
Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch der "Naturlandhof" der Familie Thoma mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der "Naturland"-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatliche zugelassene Kontrollstelle durch, bei der der Betrieb geführt wird unter der Kontrollnummer
D-BY-005-9706-A.
Unsere Produkte
Die Thomas betreiben ökologische Schweinemast im Rahmen des "VonHier"-Programms der Feneberg Lebensmittel GmbH. Das Unternehmen aus Kempten im Allgäu kauft die Schweine und vermarktet deren Fleisch unter der regionalen Bio-Marke "VonHier".
Die Ackerfrüchte, Getreide, Mais, Ackerbohnen, Sojabohnen, und das Kleegras für die Fruchtfolge werden als Futter für die Tiere angebaut.