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Hähnchen mit viel Freiraum

FAMILIE MUNZ 

Wir betreten einen großen, hellen und wunderbar warmen Raum. Im Moment ist er leer, da die nächsten Küken erst in wenigen Tagen kommen. Aber dann finden die gerade geschlüpften Tiere ein echtes Küken-Paradies vor. Es werden 35 Grad Celsius herrschen, es gibt Sandboden zum Kratzen und Picken, Stroh zum Spielen und vor allen Dingen viel Platz. Zudem sorgen automatische Futter- und Wasserspender dafür, dass die Tiere immer genug zu fressen haben. „Vier Wochen bleiben die Küken hier oben“, erklärt Karl Munz. Dann sind sie groß genug, um in den Hauptstall überzusiedeln. „Der Umzug erfolgt nachts“, sagt Karl Munz. „Dann nehmen wir die schlafenden Tiere und transportieren sie in kleinen Kisten von diesem Stall in den großen Stall.“ Wenn die Hähnchen am Morgen aufwachen, finden sie sich im Hauptstall wieder. Auch hier ist alles so gestaltet, dass die Hähnchen sich rundum wohlfühlen können. Weicher Boden, Sandbäder, Heuballen zum darauf Spielen oder Auseinanderzupfen und sehr viel Platz innen und außen. Auf ganzen drei Hektar Außengelände können die Tiere sich nach Lust und Laune austoben oder sich unter Aroniabüschen und anderen Unterständen verstecken. Karl Munz hält auf seinem Hof in Hoßkirch zwei mal 4000 Hähnchen. Seit 2013 gehört der Landwirt zum Bioland-Verband und beliefert Feneberg.

IM SOMMER MÖGEN SIE GAR NICHT WIEDER REIN

Im Sommer seien die Hähnchen wie Kinder, schmuzelt Karl Munz. „Die wollen abends gar nicht wieder in den Stall. Die verstecken sich dann unter den Büschen und wir müssen sie regelrecht einfangen.“ Dass sie die Nacht im Stall verbringen, ist aber wichtig, denn draußen warten Fuchs und Marder. So lange die Tiere bei ihm am Hof sind, soll es ihnen an nichts fehlen. „Das Tierwohl war für mich einer der wichtigsten Gründe, den Hof auf Bio umzustellen. Ein konventioneller Mastbetrieb wäre für mich nicht infrage gekommen. Dieses immer größer und schneller und nur auf Ertrag Ausgerichtete, das ist nichts für mich“, sagt Karl Munz. Davon, dass es den Hähnchen gutgeht, überzeugt er sich mehrmals täglich. Er geht durch den Stall und schaut sich jedes Tier an. Wirkt eines müde oder bleibt liegen, wenn er kommt, wird es untersucht und kommt in einen speziellen Bereich des Stalls.

HIER FÜHLEN SICH AUCH DIE MENSCHEN WOHL

Aber auch seinen Mitarbeitern soll es an nichts fehlen. Dafür hat Karl Munz in eines der Gebäude extra eine große Küche eingebaut, in der täglich für alle am Hof gekocht wird. Dann bindet sich der Chef auch schon einmal selbst die Schürze um und kocht. „Hühnchen gibt es aber nur alle vierzehn Tage“, ergänzt seine Frau Beate und lacht. Ein schönes Fleckchen Erde hier zwischen Sigmaringen, Biberach und Friedrichshafen.

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